Zeitungsbericht in der Nürtinger Zeitung vom 25. Mai 2011

„Türk und sein Engel“

NÜRTINGEN (pm).

Mit einer Hommage in Art einer szenischen Lesung unter dem Titel „Türk und sein Engel“ geht im „Forum Ilse und K. H. Türk“ die seit mehreren Wochen präsentierte Ausstellung des sakralen Werks des Bildhauers K. H. Türk zu Ende. Bei diesem szenisch dargestellten Dialog zwischen dem einen und dem anderen Ich eines Menschen, der sein Leben Revue passieren lässt, bedient sich die Autorin Els Junginger einer nicht alltäglichen Form der Darstellung, aber K. H. Türk war ja auch kein alltäglicher Mensch: Er setzte dem platten Materialismus des „Wirtschaftswunders“ der Nachkriegszeit ein idealistisch-künstlerisches Menschenbild entgegen und sorgte dafür, dass der Wert der Kunst erkannt wurde. Mit seinen Schulgründungen hat er die Kunst in breitem Maße etabliert. Da sitzt nun dieser außergewöhnliche Mann am Ende seines Schaffens da und sinniert über sein Leben, hat Fragen, hat Zweifel an dem Wert seines Schaffens. In diese Stimmung hinein erscheint sein Engel. Man könnte diesen Engel als sein zweites Ich bezeichnen, als den Spiegel seiner Gedanken. Ein Engel, der uns den heiteren, den humorvollen Türk zeigt und der dem ewigen Zweifler in die Parade fährt.

Zum Programm dieser eintrittsfreien Veranstaltung am Sonntag, 29. Mai, Beginn 11.30 Uhr, in den Galerieräumen des Forums in der Sigmaringer Straße 14 gehört weiterhin ein Vortrag von Martin Fuchs, der unter anderem über die Entstehung der von Türk geschaffenen Kreuzwegtafeln sprechen wird.






Foto: K. H. Türk